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Habakuk e.V.

Das wurde bereits erreicht...

Rundbrief Nr. 12 Liebe Mitglieder und Freunde des HABAKUK e.V. In unserem Rundbrief Nr. 11 vom 06.06.17 hatten wir Ihnen voll Freude berichtet, dass unser Waisenhaus / Wohnheim bezugsfähig sei und mit Schulunterricht begonnen werden konnte. Inzwischen wurden Räumlichkeiten für die 6 Grundschulklassen und drei Oberschulklassen errichtet. Die in der Umgebung lebenden Familien waren hoch erfreut über die Möglichkeit, eine Schule in ihrer Nähe zu haben und meldeten spontan 60 Kinder zum Unterricht an. Auf dem Foto auf der Rückseite können Sie die strahlenden Augen dieser Kinder nach dem ersten Schultag sehen. Nur konnten „unsere AIDS-Waisen“ nicht einziehen, weil eine vorgesehene Brunnenbohrung kein Wasser lieferte. Erst eine zweite Bohrung traf bei 31 Metern Tiefe auf Grundwasser. Im Januar 2018 werden 20 AIDS-Waisen- und Straßenkinder im Wohnheim einziehen und zur gleichen Zeit in unserer bereits eingerichteten privaten „Busch-Schule“ vom ersten bis zum neunten Schuljahr die Grund- und Oberschule besuchen können. Die restlichen 13 älteren Kinder müssen leider noch in den Straßen der Millionen-Stadt Kinshasa im Elend hausen, weil uns in unserer Busch-Schule noch keine entsprechenden Gebäude und Lehrerinnen und Lehrer für die letzten Jahre zum Erwerb des Schulabschlusses mit Fachabitur zur Verfügung stehen. Bei Höchsttemperaturen von ca. 40 Grad C sind wir zu diesem Zweck und zur Betreibung eines Gefrierschrankes, einer Waschmaschine, von Computern und anderen strombetriebenen Geräten auf „die Steckdose des lieben Gottes“ angewiesen und sind gerade dabei, eine Solaranlage zu installieren. Es helfen Ingenieure und andere Fachleute aus unserem Freundes- und Mitgliederkreis. Die in unserem Rundbrief Nr. 11 erwähnte Backstein-Maschine ist zwischenzeitlich über den Malteser-Hilfsdienst angekommen, wir können mit der Backstein- Produktion beginnen. Anfang Dez. 2017 fliegen zwei geeignete junge Leute nach Port Novo in Benin (ehemals Dahomey). Sie werden dort eine 18-monatige Ausbildung mit abschließendem Diplom in dem berühmten „Songhai-Zentrum“ absolvieren. Dieses Zentrum wurde von einem amerikanischen Dominikaner-Pater vor ca. 30 Jahren gegründet und von der UNO ausgezeichnet (internet<Godfreys Farm als Vorbild>). Nach ihrer Ausbildung werden die beiden jungen Männer auf einem 10 Hektar großen Grundstück eine Bio-Farm nach dem Vorbild von „Songhai“ sowie einen Schulgarten in der Nähe unseres Wohnheims in Kinshasa aufbauen. Durch diese Projekte soll langfristig Selbstständigkeit erzielt werden. Je nach Fähigkeiten und Wunsch sollen die Kinder mit ihrem Schulabschluss eine Ausbildung in den Bereichen Bauwesen, Schneiderei, Elektronik, Mechanik und Handel beginnen und weiterhin die Schule bis zum Abitur besuchen können; dann könnten sie z. B. Bio-Chemie und Informatik studieren. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis unser Wohn- und Schulzentrum eigenständig betrieben werden kann, wozu die Bezahlung des Schulpersonals und Versorgung mit Nahrungsmitteln gehört. Wir sind deshalb auf längere Sicht auf Spenden angewiesen. Wir müssen z. B. im kommenden Jahr für die Errichtung weiterer Klassenräume für die letzten Klassen sorgen, die Lehrerinnen und Lehrer müssen bezahlt werden. Wir denken auch an die Errichtung einer kleinen Krankenstation für unsere Kinder und für die Menschen in der Umgebung. Weil schon einmal eine Schule besteht, bitten die Eltern um den Bau eines Internats, in welchem die Kinder während der Schultage untergebracht sein könnten; dies wäre zur Vermeidung täglicher langer Schulwege und zum Schutz vor allmöglicher Gefahren sehr wichtig. An dieser Stelle möchten wir besonders hervorheben, dass 11 Lehrer auf mehr als die Hälfte ihres mtl. Gehalts in Höhe von 130 USD verzichten, damit die Kinder die unabdingbar notwendige Ausbildung erhalten und somit auch aus ihrer Verelendung befreit werden können. Weiterhin möchten wir erwähnen, dass alle Mitwirkenden von HABAKUK und PEDACO ehrenamtlich arbeiten. Vordringlich ist der Erwerb eines Fahrzeugs zum Transport von Materialien und Personen. Wegen der sehr schwierigen Bodenbeschaffenheit kann zu diesem Zweck nur ein kräftiges Fahrzeug mit Vorder- und Hinterradantrieb eingesetzt werden. Bisher müssen die Lehrerinnen und Lehrer täglich mit den ortsüblichen Motorrad-Taxis zur Schule gebracht werden, oder sie kommen sogar zu Fuß. Außerdem könnten dann die Produkte unserer Bio-Farm auch zur Hauptstadt zur Vermarktung und zu unserer Schule transportiert werden. Mit unseren Projekten für Bildung und nachhaltige Landwirtschaft verfolgen wir dieselben Ziele wie sie in dem vom 28./29. November kürzlich in Abidjan stattgefunden 5. EU-Afrika Gipfel vorgegeben wurden. Führende Politiker und Vorsitzende der Bischofskonferenzen von Europa (Kardinal Marx) und Afrika (Kardinal Mbilingi) wiesen auf die äußerste Priorität hin: in einem Kontinent, in dem 60 % der Menschen unter 25 Jahre alt sind, sollen vor allem in die Jugend durch Ausbildung investiert und somit Perspektiven in Afrika geschaffen werden (s. „Die Tagespost“ vom 28. Nov. 2017). So sehen es auch Gerd Müller, Minister für Entwicklungshilfe und der Dominikanerpriester P. Godefroy Nzamujo, Gründer der „Songhai-Farm“. Es gibt also noch viel zu tun und zu investieren, bis die Kinder aus ihrer Not befreit sind und eigen- und selbstständig in eine lebenswerte und menschenwürdige Zukunft in ihrem wunderschönen Heimat-Land planen können. Deshalb bitte ich auch im Namen unserer Kinder um Ihre weitere finanzielle Unterstützung. In meinem Namen und im Namen unserer Kinder bedanke ich mich ganz herzlich für Ihre beständige Treue und Interesse an unserem „Mikro-Marshall-Plan-Afrika-HABAKUK e.V.“ und wünsche Ihnen und Ihren Familien Gottes reichen Segen für die Weihnachtszeit und das Neue Jahr 2018. Ihr H. Holzer, Pfr.i.R.