Habakuk-Afrikahilfe.de
Habakuk e.V.

Über uns...

Rundbrief 12 (Klick) Rundbrief 13 (Klick) Ich heiße Horst Holzer. Ich bin Pfarrer im Ruhestand. Liebe Mitglieder und Freunde von HABAKUK. Vor zehn Jahren, am 6. Juli 2010 wurde unser Verein gegründet. Ich möchte mit Ihnen Rückschau halten auf diese vergangenen Jahre. Ich hatte als Pfarrer im Ruhestand die verrückte Idee, für Aids-Waisen und Straßen-Kinder in Kinshasa in Afrika aus ihrer menschenunwürdigen Not herauszuholen. Meine aus dem Kongo stammende Haushälterin hatte mir deren Situation geschildert. Auf dem Hintergrund dieser Idee lief in meinen Gedanken wie in einem Film die Kurzgeschichte aus dem Buch Daniel ab, die berichtet, dass der Prophet Habakuk beim Bereiten eines Essens für seine Feldarbeiter, von einem Engel kurzerhand am Schopf gefasst, und nach Babylon zur Löwengrube gebracht wurde, in der der Prophet Daniel vor Hunger schmachtete. Das Hilfswerk sollte den Namen HABAKUK tragen. Mit Freunden entstand ein eingetragener Verein. Über Bekannte und Freunde meiner Haushälterin entstand einen Kreis von Frauen und Männern mit einem großen Herzen für diese Kinder aus ihrer Umgebung. Eine so genannte ONG, (regierungsunabhängige Organisation), die den Namen PEDACO (petits daniels du congo) trug, sollte in Zukunft unser verlängerter Arm vor Ort in sollte in Kinshasa sein. Mit Hilfe von fünf Frauen, die der Organisation „Frauen allein mit Jesus“ zugehörten, wurden 33 Kinder, die Ihre Eltern durch Aids verloren hatten, ausgesondert. Wir konnten sofort beginnen, diesen Kindern durch die Zahlung ihrer Schulkosten eine Schulbildung zu garantieren. Von jetzt ab traf sich jeden Sonntag diese kleine Gemeinschaft zu einem Gottesdienstbesuch und einer warmen Mahlzeit, wo jeweils auch einzelne Probleme besprochen werden konnten. Diese Kinder brauchten aber auch ein Bett, ein Dach über dem Kopf, sowie mütterliche und väterliche Zuwendung, ein zuhause, ein Haus. Das Projekt sollte eine Hilfe zur Selbsthilfe sein nach dem Motto: „gibst du einem Hungrigen einen Fisch, hat er für einen Tag etwas zum Essen; schenkst du ihm aber ein Netz, kann er ganzes Leben lang sich ernähren. Auf der Suche nach einer dauerhaften Erwerbsquelle vor Ort entschieden wir uns, für die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten eine stabile Grundlage für die Gesamtausbildung dieser Kinder zu erstellen. Sie sollten nicht nur der den täglichen Nahrungsbedarf der Kinder abdecken, sondern auch durch deren Vermarktung die Autonomie des Projekts fördern. Wir begannen an verschiedenen Orten fruchtbares Land zu erwerben und auf traditionelle Weise Gemüse anzubauen und Schafe und Ziegen zu züchten. Anfänglich gab es mangels an Fachkräften nur magere Ernten. Zur gleichen Zeit planten wir den Bau eines Wohnhauses für alle Kinder. Es wurde uns 1 ha Land in sieben km Entfernung vom Rand der Hauptstadt zugeteilt. Nach sechs Jahren konnte endlich mit dem Bau des Hauses begonnen werden. Weil die nächste Steckdose und der nächste Wasserhahn 7 km entfernt waren, mussten wir einen Brunnen bohren. Strom lieferte eine Solaranlage auf dem Dach. Da der Besuch der Schulen in der Stadt für unsere Kinder wegen der großen Entfernung nicht möglich war, mussten wir mit dem Bau einer eigenen Schule beginnen. Bettelarme Eltern aus der Umgebung baten uns, ihre Kinder auch ohne Zahlung der Schulkosten in die Schule aufzunehmen. Wir konnten elf Lehrer finden, die zu einem Drittel ihres normalen Gehalts bereit waren, den Unterricht zu erteilen. Dann trat plötzlich eine Wende ein: ein befreundeter Gemüsebauer verwies mich auf ein afrikanisches landwirtschaftliches Projekt das unter dem Namen „SONGHAI“ auf YouTube zu sehen war. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Innerhalb weniger Jahre entstand in Benin, in der Nähe von Porto Novo aus einem verbrannten Stück Erde eine Oase von zwölf 20 ha Land. Wie einst Mose in der Wüste, entsandten wir eine Kundschafterin, um diese Oase zu erkunden. Unsere zweite Vorsitzende, Frau Norbertina Scherschel besuchte Songhai 14 Tage lang und kam begeistert zurück. Geoffrey Nzamujo , ein afro-amerikanischer Dominikanerpater, Ur-Ur-Enkel von Sklaven aus Nigeria, betrieb eine moderne, an afrikanische Verhältnisse angepasste Landwirtschaft ohne Gen-Technik, rein biologisch, ohne chemische Kunstdünger. Wir entsandten zwei junge Männer zur Ausbildung für sechs Monate nach Songhai. Es gab einen neuen Anfang, der jedoch noch keine durchschlagenden Ergebnisse erbrachte. Der Durchbruch kam im Dezember vergangenen Jahres. Wir konnten einen Facharbeiter, der jahrelang mit P. Geoffrey gearbeitet hatte für drei Monate anstellen. Innerhalb von wenigen Wochen entstand ein Labor für Fischzucht. Ebenso wurden mit seiner Hilfe acht Fischteiche ausgehoben. Wir bestellten in Benin zwei Maschinen zur Anfertigung von Fischfutter und begannen mit dem Bau einer eines kleinen Fabrikgebäudes für die Produktion. Mit der Produktion von Futter aus eigenen Agrar-Produkten können wir nicht nur unsere Fische und Kleintiere füttern, sondern auch Überschüsse zu guten Preisen verkaufen. Wir konnten diesen Fachmann aus Songhai wiederum für sechs Monate anstellen. Unter seinen Händen wurde die Wüste zu einem blühenden Garten: es entstanden in kurzer Zeit Gewächshäuser und 100 Beete mit einer Irrigations-Anlage zur Aussaat von verschiedenen Gemüsesorten: Tomaten, Zwiebeln, Pigment, Paprika, Avocado, Auberginen und Brasilien-Kraut. In einer Baumschule werden Kokospalmen, Öl Palmen Mangobäume und Papaya- Sträucher (Letztere 800 Stück) gezüchtet. Nun warten wir auf die große Ernte, die demnächst durch den Fischfang aus unserem Fischbecken beginnen soll. Damit ist die Ernährung unsere Kinder reichlich gedeckt. Den Überschuss soll zur Bezahlung der Lehrer und zu Investitionen von neuen Projekten dienen: 1. wir wollen eine neue Gruppe von Kindern aufnehmen und brauchen deshalb neue Räume, 2. vordringlich ist die Errichtung einer kleinen Krankenpflegestation mit einer Miniapotheke; die wöchentlich von einem Arzt besuchen werden kann, 3. Wir brauchen neues Land zur Bepflanzung der oben genannten Bäume und Gemüsepflanzen, 4. Ein landwirtschafliches Lehrzentrum für Menschen aus der Umgebung soll entstehen, 5. zwei Ordensfrauen sind bereit, die Kinder unserer Schule und die umgebenden Bewohner zum Glauben zu führen, 6. Gegebenenfalls soll auch die bestehende Geflügelzucht erweitert werden. Ich möchte zum Schluss hervorheben, dass alle diese Arbeiten einzig und allein darauf ausgerichtet sind, möglichst vielen et Waisen und Straßenkindern eine feste Bildung zu garantieren, damit sie nach Ende dieser Ausbildung eine feste Grundlage erhalten, um in ihrer Gesellschaft als überzeugte Christen zu wirken. Alle unsere Kinder, alle Mitarbeiter/innen sind von der Pandemie unberührt geblieben. Wie überall, wurde die Schule im April geschlossen. Unsere Kinder haben sich seit ihrem Einzug in das Wohnheim gut in die neue Lebensweise eingelebt, so dass wir im November eine neue Gruppe von Waisen aufnehmen können. Ich bedanke mich von ganzem Herzen für die vielen kleinen und großen finanziellen Zuwendungen und für alle, denen dieses Projekt einen Herzensanliegen geworden ist, und die uns ständig mit ihrem Gebet begleiten. Ich wäre sehr dankbar, wenn sie uns weiterhin durch finanzielle Hilfen und Gebete die Treue halten könnten. Unser gemeinsames Werk hat noch einen anderen Hintergrund: es ist eine Sühneaktion eines ehemaligen Landes, das sich mit anderen 16 europäischen Staaten aus der großen Landkarte von Afrika einzelne Stücke als Kolonie herausgeschnitten hatte, um aus einem rassistischen Denken heraus Menschen und Land gnadenlos auszubeuten. Die Demokratische Republik Kongo RDC ist das reichste Land von ganz Afrika mit riesigen Bodenschätzen unter und über der Erde und gehört trotzdem zu den zweitärmsten Ländern der Welt. Mit allen Lesern dieses Rundbriefes fühle ich mich von ganzem Herzen verbunden und trage einen jeden von ihnen täglich in meinen priesterlichen Gebeten. Herzlich grüßt sie Ihr H.Holzer, Pfr.i.R. Wenn Sie zum ersten Mal Geld auf unser Kto. überweisen, vermerken Sie auf der Überweisung auch Ihre Postadresse, damit wir Ihnen eine Spendenquittung senden können.